Bellers: Michael Harengerd - Ehrenamt mit Geschichte

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Bellers:  Michael Harengerd - Ehrenamt mit Geschichte Ein Rückblick auf das Engagement des Leiters der Biologischen Station Rieselfelder Münster

2018 │ Kart, F:17x24 cm, 120 S, 63 Farbfotos und s/w-Abbildungen. │WG: Buch │Der promovierte Biologe Michael Harengerd gehörte vor 50 Jahren zu den Initiatoren und Wegbereitern der Biologischen Station Rieselfelder Münster. Seit dieser Zeit ist er als Leiter dieser Einrichtung ehrenamtlich engagiert. Seine Lebensgeschichte ist eng verbunden mit der Geschichte der Ornithologie im Münsterland, aber auch mit den gesellschaftspolitischen Veränderungen durch die „68er“-Generation. Dieses Buch ist ein Portrait des Naturschützers Michael Harengerd und zugleich ein Rückblick auf die Etablierung der „Rieselfelder“, einem Vogelreservat von internationaler Bedeutung im urbanen Raum.│[D] │TITEL IST LEIDER VERGRIFFEN

Rezension von Michael Exo in der „Vogelwarte“ Band 56, Heft 2, Seite 158

Wie viele Ornithologen, fand Michael Harengerd bereits sehr früh, als 15-jähriger Gymnasiast zur Ornithologie. Schon als junger Abiturient hat er die Bedeutung der Rieselfelder Münst er – heute u. a. Europareservat und NATURA 2000 Gebiet – erkannt und vor allem auch öffentlich publik gemacht. Seit nunmehr über 50 Jahren ist Harengerd ehrenamtlicher Leiter der Biologischen Rieselfelder Münster. Im Gegensatz zu vielen anderen Weggefährten ist er dabei stets seinen eigenen Sonderweg gegangen: Er konzentrierte sich nicht ausschließlich auf die Vogelwelt, er stellte die Schutzbemühungen und späteren Managementmaßnahmen vielmehr von Anfang auf eine breite ökologische Basis, zudem verstand Harengerd es frühzeitig – im Gegensatz zu vielen „Weggefährten“ der damaligen Zeit – die Aufmerksamkeit von der lokalen kommunalen Ebene auf die übergeordnete landespolitische Ebene zu verlegen und sich international zu vernetzen. Sein politisches Geschick und die internationale Vernetzung, verknüpft mit seiner Zielstrebigkeit und dem steten konsequenten Festhalten an unabhängigen ehren amtlichen Strukturen und der flachen Hierarchie inner-halb des Vereins, waren letztlich die Erfolgsgaranten für den Er-halt der „Rieselfelder“ und der Biologische Station. Der Westfale Harengerd, ein typischer „68er“, scheut keine Auseinanderset-zung, ist aber auch immer auf der Suche nach Kompromissen, so auch in den jüngsten Diskussionen um die Errichtung von Windkraftanlagen im Umfeld der Rieselfelder. Das gut lesbare Buch vermittelt einen anschaulichen Rück-blick auf die Etablierung der „Rieselfelder“. Was aus dem Untertitel nicht hervorgeht: Das Buch der Historikerin Jutta Bellers ist weit mehr als ein Portrait der „Rieselfelder“ bzw. des Naturschützers Harengerd. So werden beispielsweise die Grundzüge der Entwicklung der Ornithologie in Nordrhein-Westfalen, die Entstehungsgeschichte des Bundes für Vogelschutz (heute NABU), des BUND, die Aktivitäten der Ramsar Konvention wie auch Aspekte des generellen Umdenkens in der landespolitischen und europäischen Umweltpolitik zumindest gestreift. Von daher ist das Buch allen an der Geschichte der Ornithologie und/oder des Naturschutzes in NRW Interessierten Lesern zu empfehlen, auch wenn es nicht gerade preisgünstig ist und die Qualität vieler Aufnahmen bei Weitem nicht heutigem Standard entspricht.

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