Beichle, Baumann : Die Landvögel der Samoa-Inseln :

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| 2003 | | Klappenbroschur, F:17x24 cm, 156 S, 38 Farbfotos, Sonagramme, Karten, Zeichnungen. | WG: Buch | Im vorliegenden Band TenDenZen 2001/2002 stellen die Ornithologen Ulf Beichle und Sabine Baumann die heutige Landvogelfauna der Samoa-lnseln vor. Von den 39 Arten, die sie nach- weisen konnten, lagen ihnen 19 Arten aus den Sammlungen des Übersee-Museums als Bälge vor. Diese stammen alle aus dem 19. Jahrhundert, als die Ornithologen Gustav Hartlaub und Otto Finsch an der Vorläufereinrichtung des heutigen Übersee-Museums wirkten und Bälge von verschiedenen Sammlern überlassen bekamen. Von Beruf Arzt, war Hartlaub nie am Bremer Museum angestellt, sondern arbeitete von 1841 bis zu seinem Tode im Jahr 1900 gleichsam als freier Gelehrter an und in den vogelkundlichen Magazinen des Museums. Seinem Einfluss war es zu verdanken, dass 1864 Otto Finsch als hauptamtlicher Konservator nach Bremen geholt wurde. Damit arbeiteten die nächsten 15 Jahre zwei der weltbesten Ornithologen in der Bremer „Gesellschaft Museum", eine Tatsache, die sich auch in einem umfangreichen Zuwachs der Vogelsammlung niederschlug. Neun gemeinsame, zum Teil umfangreiche wissenschaftliche Veröffentlichungen zählen zur Ausbeute dieser Jahre, obgleich Hartlaub und Finsch recht unterschiedliche Charaktere waren: Hartlaub verkörperte den Typus des „Schreibtisch-Gelehrten", für den die Magazinräume als „der Wissenschaft geweihte Räume ein Heiligtum waren, zu dem nur den Meistern und deren Jüngern der Eintritt offen stehen durfte" (W. 0. Focke, Abh. Nat. Ver. Bremen 1908). Außer zur Studentenzeit in Bremen, Berlin und Göttingen sowie einigen Reisen in Europa blieb Hartlaub seiner Heimatstadt Bremen treu, während Finsch auch Nordamerika und Sibirien bereiste, nach Beendigung seiner Anstellung in Bremen darüber hinaus die Südsee, insbesondere Neuguinea und Neuseeland. Finsch war eigentlich gelernter Kaufmann und hatte die Doktorwürde 1868 von der Universität Bonn „ehrenhalber" verliehen bekommen aufgrund seiner hervorragenden systematischen Arbeiten über Papageien. Hartlaub und Finsch gelang es, allein aus dem für das Hamburger Handelshaus Joh. Cesar Godeffroy u. Sohn bis 1879 gesammelten Vogelmaterial 50 neue Arten zu beschreiben. Aus dieser Zeit stammen auch die Bälge der 19 Vogelarten Samoas, die in den vogelkundlichen Sammlungen des Übersee-Museums liegen. Anhand der genauen Fundort-Angaben konnten Beichle und Baumann feststellen, dass zwar alle 19 Arten noch heute auf Samoa vorkommen, aber auf einigen der Inseln, auf denen sie vor über 100 Jahren gesammelt worden waren, heute verschwunden sind. Da mag es ein schwacher Trost sein, dass in der Zwischenzeit auf Samoa 3 Vogelarten neu eingewandert sind. Die vorliegende Erfassung der Landvogelarten Samoas ist aber nicht nur deshalb äußerst wertvoll, well sie eine notwendige „re-study" historischer Vorläufer ist; sie besticht auch dadurch, dass erstmals Sonagramme fast aller Gesänge und Rufe der samoanischen Vogelarten aufgezeichnet wurden. Dasselbe gilt für den Abgleich der wissenschaftlichen Namen mit den indigenen Begriffen, die die Vertrautheit der Autoren mit den speziellen Bedingungen samoanischer Kultur verdeutlichen. Liest man Hartlaubs und Finschs schwärmerische Schilderung im »Beitrag zur Fauna Centralpolynesiens« über Natur und Biotope Samoas - obwohl auch Finsch zu der Zeit noch nicht selbst dort gewesen war-.wird klar, dass sie Reiseerzählungen nachempfunden ist: »Noch mehr wie Viti zeigt Samoa die schönste Entwicklung contrastirender landschaftlicher Elemente, und Upolu gilt für die Perle des Archipels, ja der ganzen Südsee. Prachtvolle Bäume von riesigen Dimensionen geben so dichten Schatten, dass, wie Augenzeugen versichern, die Wälder Upolu's dunkler belaubt erscheinen als die Brasiliens Der Charakter der Vegetation soll mehr an Indonesien als an die Societätsgruppe erinnern, hie und da wiederholen sich die blätterarmen Casuarinahaine Neuholland's. Unmittelbar an den Saum des Urwalds gelehnt erstrecken sich die Cocos- und Brodfruchtanpflanzungen der Eingeborenen.« Auch Tutuila bietet ein Bild der reichsten Pflanzenfülle dar." |S. XI). Ulf Beichle und Sabine Baumann setzen in dem vorliegenden Band auch hier die notwendigen Korrekturen, schildern die Biotopveränderungen der vergangenen Jahre. Gerade im Vergleich zu früheren Beschreibungen wird auf diese Weise klar, wie fragil die Biotopvielfalt Samoas ist und welche Veränderungen der Flora und Fauna mit Veränderungen der Biotope einhergehen. | | [D] | |
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